Klassische Homöopathie

Es gibt viele Menschen, die schon einmal erfolgreich mit Homöopathie behandelt wurden. Obwohl nur wenige wissenschaftliche Studien die Heilkraft der Globuli belegen können, haben die kleinen Kügelchen dem ein oder anderen schon sehr geholfen. Und genau hier liegt das Problem: Wir Homöopathen dürfen keine Heilversprechen machen, da wir die von uns bei unseren Patienten miterlebten Erfolge der Homöopathie nicht wissenschaftlich nachweisen können.

Im Folgenden lesen Sie daher nur eine Beschreibung dessen, was die Homöopathie eventuell kann. Sich darauf festzulegen, dass sie es tatsächlich tun wird, wäre bereits ein Heilversprechen – und dies ist von Seiten des Gesetzgebers unzulässig…

Samuel Hahnemann

Es gibt viele Krankheiten, bei denen die konventionelle Medizin an ihre Grenzen stösst, zum Beispiel Warzen, Migräne, Schlafstörungen, Tinnitus.

In diesen Fällen kann die Homöopathie die angezeigte Therapieform sein.

„Und die paar Kügelchen sollen etwas gegen meine Beschwerden ausrichten?“ - Die Skepsis vieler Patienten, die es zum ersten Mal mit der Homöopathie versuchen wollen, ist groß.

Dabei können homöopathische Arzneien sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden eingesetzt werden. Diese Erkenntnis stammt von Samuel Hahnemann (1755-1843), dem Begründer der Klassischen Homöopathie.

Ich nehme mir Zeit für Sie

Nach einer Studie der Groß-Kasse Barmer GEK aus dem Jahr 2010 hat ein Arzt im Durchschnitt 8 Minuten Zeit für einen Patienten. Wer zu mir kommt, muss etwas mehr Zeit bringen. Denn die Voraussetzung für eine sorgfältige und umfassende Bestandsaufnahme des Beschwerdebildes sowie der Gesamtverfassung eines Patienten ist eine „Erstanamnese“, die durchaus 2-3 Stunden dauern kann. Dabei interessiere ich mich nicht nur für die Beschwerden, sondern auch für allgemeine Dinge, die den Patienten in seiner Individualität ausmachen. Zum Beispiel:

  • Mögen Sie frische Luft?
  • Welche Speisen können Sie nicht vertragen?
  • In welcher Position schlafen Sie?
  • Wie hoch ist Ihre Energie zum momentanen Zeitpunkt?
  • Können Sie getröstet werden?

All diese Informationen führen den Homöopathen zu einer Arznei, die bei einem Gesunden genau die Symptome hervorrufen kann, unter denen der Kranke leidet. Und die bei einem Kranken die Lebenskraft dazu anregen kann, gegen die krankmachenden Symptome vorzugehen. Die Betonung liegt hier eindeutig auf „kann“, denn es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die diese Aussagen bestätigen.

Mit Samuel Hahnemann gesprochen heißt dies: „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.“

Was sind homöopathische Arzneien?

Homöopathische Arzneimittel bestehen aus Substanzen, die aus Mineralien, Tieren oder Pflanzen gewonnen wurden. Der medizinische Wirkstoff wird nicht im Originalzustand verabreicht, sondern er soll durch immer stärkere Verdünnung und Verschüttelung gleichzeitig unschädlicher, aber auch wirksamer gemacht werden. Mit jeder Verschüttelung soll die Kraft („Potenzierung“) der Arznei zunehmen. Auch diese Aussagen sind reine Erfahrungswerte und entbehren einer wissenschaftlich nachprüfbaren Grundlage.

Der Unterschied zur schulmedizinischen Behandlung

  • Homöopathische Arzneien beseitigen nicht die Auswirkungen einer Erkrankung (z.B. Zerstörung von Krankheitskeimen im Rachen), sondern sie sollen den Körper dazu anregen, die Abwehrmechanismen seines Immunsystems selbst zu aktivieren.
  • Sie konzentrieren sich nicht ausschließlich auf das Symptom, den Krankheitskeim oder die Verletzung, sondern wollen versuchen, das Gleichgewicht des Organismus wiederherzustellen. Dabei berücksichtigen sie auch die unterschiedlichen konstitutionell bedingten Reaktionen der erkrankten Person – denn jeder von uns reagiert anders auf eine Krankheit.
  • Anstatt nur lindernd auf die Symptome einzuwirken, möchte die Homöopathie Erkrankungen aus der Tiefe heraus behandeln. Ein verlorengegangenes Gleichgewicht soll wiederhergestellt, der Allgemeinzustand verbessert werden.
  • In der klassischen Homöopathie wird immer nur ein einziges Arzneimittel zur Zeit verabreicht. Sollten akute und chronische Beschwerden nebeneinander bestehen, werden die akuten zuerst behandelt.

Häufige Fragen

Vertragen sich homöopathische Arzneien mit schulmedizinischen Präparaten?

Schulmedizinische Präparate sollten auf keinen Fall eigenmächtig abgesetzt werden. Eine homöopathische Behandlung kann gleichzeitig zu einer schulmedizinischen Medikation erfolgen.

Wie schnell hilft Homöopathie?

In akuten Fällen kann nach der Einnahme von Globuli sehr schnell Linderung eintreten. Bei chronischen Beschwerden kann eine Genesung schrittweise erfolgen.

Warum legen Homöopathen so viel Wert auf sanfte Behandlung?

So sanft wie möglich ist ein zentraler Grundsatz dieser Therapie. Damit soll bewirkt werden, dass der Körper ungestört und effektiv auf seine Selbstregulation zurückgreifen kann.

Wie erkenne ich, wie stark eine homöopathische Arznei ist?

Homöopathische Arzneimittel werden in verschiedenen Potenzierungsgraden verabreicht (D 4, C12, LM). Je höher die Zahl hinter dem Namen des Arzneimittels, desto stärker seine Kraft, eine Veränderung zu bewirken. (Auch diese Aussage ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt und nachgewiesen.) Ausschlaggebend für den Erfolg einer Behandlung soll in erster Linie die Gabe des passenden Mittels, und erst in zweiter Hinsicht die gewählte Potenz sein.

Homöopathische Arzneimittel – welche Formen gibt es?

Homöopathische Arzneimittel werden vom Patienten ausschließlich in Form von Kügelchen – sogenannte Globuli – oder Tropfen eingenommen. Homöopathische Mittel werden nicht injiziert (gespritzt). Auch Mittel in Salbenform sind nach den Gesetzen der Klassischen Homöopathie nicht zulässig.

Was muss meine Homöopathin von mir wissen?

Die homöopathische Behandlung zeichnet sich durch eine individuelle Verschreibung des für Sie passenden Arzneimittels aus. Diese erfolgt nach einer ausführlichen Befragung durch die Homöopathin. Aus diesem Grund werden unter anderem Informationen zu Erkrankungen der Familie, der eigenen Krankengeschichte, Vorlieben und Abneigungen in Bezug auf Nahrungsmittel, Temperaturempfinden oder Schlaf erfragt. In regelmäßigen Folgeterminen wird die Wirkung der Verschreibung überprüft und gegebenenfalls ein neues Arzneimittel verordnet oder das verordnete wiederholt.


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